UliZ (sprich: uliz) trieb schon in den 90er-Jahren in Berlin ihr unbeschreibliches Wesen voran: Von „unsäglichen nächtlichen Gesängen“, „Kämpfen mit drei Akkorden“ und „so sexy voice“ war die Rede. „Nico is so boring … Uliz is so much fun!“, hieß es nach Auftritten in der Friedrichshainer Szene und im Umkreis ihrer „most favourite Bands“, The Purple Rizlas Experience, die Impure Thoughts, Two Dollar Bash, The Old Bug Warriors, The Methaleted Spirits or The True Spirits, all die Buskers, die Vorbeiziehenden und Kreativen, die Hausbesetzer*innen, diejenigen, die die Volksbühne erobert haben, in den so called goldenen 90er-Jahren …
Nicht alles war golden, bald fielen die Heuschrecken ein, die Freiräume wurden kleiner, das Scheitern als Chance wurde ausgerufen und so manche Idee scheiterte sofort. Uliz versucht, ein „Business“ aufzubauen, ihren neu erworbenen VW-Bus-T4 – ein alter Medizintransporter – an Bands zu vermieten. Ihr erster Kunde, Nikki Suddon, goß eine ganze Flasche Öl in den Motor und setzte auf dem Weg nach Nürnberg den Bus in Flammen …
Von Zwiespältigkeiten vergrößert, statt von Gewissheiten geschmälert, das Trotzdem!, das Dranbleiben, das Weitermachen und die Poesie des Alltags – das Zerbrechliche und das Potentielle – Uliz fängt die Ambivalenzen des täglichen Lebens in ihren Songs ein. Ihre Lieder sind Momentaufnahmen, bewusst roh und ungeschliffen – „Ohne voice decoder, pitch correction oder wie der Schweinkram heißt – wie meine Big Stars, wie Big Star … Dank MUSECLIX habe ich eine Plattform gefunden, diese sogar zu veröffentlichen – und überhaupt geht´s jetzt erst richtig los, denn nun habe ich endlich meine eigene Frauenband, auch wenn wir ja gar nicht alle Frauen sind …“